Presswerke Deutschland

Deutsche Schallplattenpresswerke mit Matrixkennungen

Presswerk Standort(e) Dead-Wax-Indikator Verwendet von / Hinweise
Deutsche Grammophon Gesellschaft (DGG) Hannover 320, DGG, oft mit Tulpen-Label Klassik (Deutsche Grammophon), Pop (Polydor, Karussell)
Teldec (Telefunken-Decca) Nortorf (Schleswig-Holstein) Manufactured in Germany · TELDEC, HR, DF Telefunken, Decca, Teldec, Warner Bros. in Deutschland
Sonopress Gütersloh SONOPRESS, Katalognummer mit „A-xxxx“ Bertelsmann-Labels: Ariola, Hansa, RCA (deutsche Ausgaben), auch BMG später
Pallas Diepholz (Niedersachsen) Pallas (selten ausgeschrieben), oft sehr feine Gravuren Hochwertige Pressungen für Independent- und Audiophile-Labels, auch Exportpressungen
Phonodisc GmbH Hannover 320 oder Made in Germany by Phonodisc Zusammenarbeit mit DGG, später Polygram-Tochter
GZ (früher Artia / Supraphon) Loděnice, Tschechoslowakei GZ, Matrixnummern mit „E“ oder „OE“ Pressungen für Amiga, DDR-Importe, häufig Export für Osteuropa und gelegentlich für westdeutsche Labels
MPO (Frankreich, aber aktiv in DE) Averton (Frankreich) MPO Punk, Indie, kleinere deutsche Labels wie Ata Tak, ZickZack
Turicaphon AG Schweiz (Nähe DE-Grenze) Swiss Made, T, z. T. Turicaphon Schweizer Ausgaben, aber auch deutsche Indie-/Kleinlabels wie WRWTFWW, einige Baccarola-Pressungen
Interpress / Intercord Stuttgart / Ulm IP, Interpress, z. T. keine Angabe Intercord-Label, frühe Virgin- und Chrysalis-Veröffentlichungen in Deutschland
EDC / Universal (früher Phonodisc) Langenhagen (bei Hannover) 320, später EDC, MADE IN GERMANY BY EDC Nachfolger von Polygram / DGG – aktiv bis heute, aber relevant ab späten 80ern
Orlake / Takt GmbH Osterode / Reutlingen Meist keine sichtbare Kennung, teils „Takt“ Pressungen für Kirchenmusik, Kleinstauflagen, Sprachaufnahmen
VEB Deutsche Schallplatten Berlin Berlin (DDR) 5 xx xxxx-Matrix (z. B. 5 60 123-1A) Amiga, Eterna, Litera, Nova – alle DDR-Labels, erkennbar an Nummernstruktur und oft Stempel im Dead Wax

Hinweise zur Anwendung

  • „320“ = Ein häufiger Code für DGG / Polygram-Pressungen – taucht auch bei frühen Philips/Vertigo-Platten auf

  • „SONOPRESS A-xxxx“ = Deutlich erkennbar, oft maschinell graviert, gute Qualität

  • Teldec-Pressungen wirken besonders fein – oft mit deutscher Gründlichkeit graviert

  • Pallas hatte und hat bis heute audiophilen Ruf

  • DDR-Pressungen erkennt man fast immer an der „5 xx xxx“-Struktur und Labels wie AMIGA / ETERNA


Beispielmatrix aus Deutschland

Matrix:
320 0024 123 S1 1/75

Teil Bedeutung
320 Presswerk: DGG / Polygram Hannover
0024 123 Katalognummer (z. B. eine Philips-Pressung)
S1 Seite 1
1/75 Pressjahr und -monat: Januar 1975

Alle Angaben sind ohne Gewähr