1. Hispavox S.A. (Madrid)
-
Gegründet 1953, entwickelte sich zu einem der wichtigsten Presswerke Spaniens.
-
Betrieben wurde eine moderne Produktionsanlage in Madrid, die sowohl nationale als auch internationale Künstler veröffentlichte.
-
Viele internationale Labels nutzten die technischen Kapazitäten von Hispavox zur Pressung ihrer Tonträger.
2. Zafiro Records / Chapa Discos (Madrid)
-
Zafiro war eines der führenden Labels Spaniens und ab den 1950er Jahren aktiv.
-
Mitte der 70er gründete Zafiro das Sublabel Chapa Discos, das sich auf spanischen Rock spezialisierte.
-
Die Pressung erfolgte größtenteils über bestehende Werke wie Hispavox oder in Lizenz.
3. DRO Records & Grabaciones Accidentales (Gasa) (Madrid)
-
Diese Labels entstanden am Übergang von den 70er zu den 80er Jahren.
-
Sie waren wichtig für die frühe spanische Independent-Szene.
-
Auch wenn sie keine eigenen Presswerke betrieben, organisierten sie die Herstellung über externe Fabriken in Spanien.
Pressaktivitäten & technische Hintergründe
-
In den 1970ern setzten spanische Presswerke auf typische Vinylmischungen, meist bestehend aus recyceltem und neuem Granulat.
-
Schallplatten wurden häufig leichter gepresst, um Materialkosten zu senken – ein Trend, der europaweit zu beobachten war.
-
Labelcodes, Matrizen und Seriennummern auf den Plattenrändern helfen bis heute bei der Identifikation spanischer Pressungen.
Übersichtstabelle
Unternehmen / Label | Ort | Aktiv in den 70ern? | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Hispavox S.A. | Madrid | ✅ Ja | Eigenes Presswerk, auch für internationale Labels |
Zafiro Records | Madrid | ✅ Ja | Breites Repertoire, spanischer Pop & Rock |
Chapa Discos (Zafiro-Sublabel) | Madrid | ✅ Ja | Schwerpunkt auf nationalem Rock ab 1975 |
DRO Records | Madrid | Teilweise (ab 1982) | Frühphase der Independent-Bewegung |
Grabaciones Accidentales (GASA) | Madrid | Teilweise (ab 1981) | Independent-Verlag mit hohem Einfluss |
Übersichtstabelle: Presswerk – Dead‑Wax-Indikatoren
Presswerk / Label | Dead‑Wax-Merkmale |
---|---|
Hispavox S.A. | „Hispavox” gestempelt/etishiert, Matrixen mit Suffixen, z. B. bei Jazz‑Lizenzpressungen |
Zafiro / Chapa Discos | Matrixnummern + Sublabel („Chapa”), Promo‑Codes bei Singles („ZTSP”) |
Columbia S.A. | „Columbia” Schriftzüge, Matrixnummern mit Suffix (A/B/C) |
Discos CBS S.A. | „CBS” oder „CBS‑S” im Dead‑Wax |
Barnafon, COFASA etc. | Firmeninitialen im Run-Out (z. B. COF, BAR) |
Warum es in den 70ern nur wenige Presswerke gab
In Spanien war die Infrastruktur für die Schallplattenproduktion im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eher begrenzt.
-
Die wenigen großen Presswerke übernahmen einen Großteil der Produktion für verschiedenste Labels.
-
Viele kleine und mittelgroße Labels arbeiteten mit denselben Fabriken, was zu standardisierten Pressqualitäten führte.
-
Lizenz-Pressungen für internationale Künstler waren ebenfalls gängig und wurden meist bei Hispavox gefertigt.
Wer spanische Vinylplatten aus den 1970ern sammelt oder erforscht, sollte auf Matrizen, Labelcodes und Pressmerkmale achten.
Hispavox war das zentrale Presswerk jener Zeit, während Labels wie Zafiro, Chapa oder später DRO & GASA die kreative Szene prägten.
Alle Angaben sind ohne Gewähr