Donna Davis
Am 25.06 erblickte Donna Davis das Licht der Welt.
Musik war seit ihrer Geburt ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Sie berichtet von einer Ohren OP, der sie sich als junges Kind unterziehen musste. Sie trug einen dicken Verband um den Kopf, aber sobald sie Musik hörte sprang sie auf und tanzte dazu „Singing was always on of my favorite things to do“.
Cynthia und ich waren „Roommates“ auf dem Collage und haben auf dem Campus gesungen. Als wir Pam 1975 trafen hatten wir noch keine Erfahrung im Musikbusiness. Pam war unser Einstieg, und was es für ein Einstieg es war.
Wir starteten mit einer 17 tägigen Session, wir hatten also einen richtig guten Anfang würde ich sagen.
Als ihren größten musikalischen Einfluss beschreibt sie nicht einen einzigen Künstler, sondern sagt dazu,“ wenn du in Detroit aufgewachsen bist war Motown „all around us“. Man hat es quasi geatmet. Ich habe auch kurz in der Poststelle von Motown gearbeitet und die 45 Singles verpackt, mein Vater war mit der Gordy Familie befreundet. Wenn man bei Hitsville USA vorbeigefahren ist konnte man die ganzen Stars sehen, wie sie draußen gewartet haben um drinnen aufnehmen zu können. Unser erster gemeinsamer Song war Sonny Munro „Open the door to your heart. Wochen nach der Session haben wir bei mir zu Hause geprobt und hörten das Sonny mit dem Song im TV auftreten wird. Also haben wir unsere Proben kurzgehalten und die TV Show gesehen. Das war das erste Mal, dass wir unsere Stimmen auf einer Aufnahme gehört haben. „That was the thrill.”
Gegen Ende 1976 sind wir richtig durchgestartet mit Platten, die Gold und Platin Status erreicht haben. Wir haben unsere Songs ständig im Radio gehört.
Was das Thema Royaltiies aus den Alben angeht sagt Donna,“ ja für Platten, die wir mit James Brown, Aretha Franklin und Johanny Taylor gemacht haben bekommen wir Geld. Aber bei dem Album Marilyn McCoo & Billy Davis, Jr. – I Hope We Get To Love In Time, welches ein Riesen Hit in den 70er Jahren war kriegen wir keinen Cent.
Auf Nachfrage wie das möglich ist, da sie ja auch auf dem Sleeve erwähnt sind also def. Credits erhalten haben, zeigte sich Donna sehr überrascht. Sie sagte Pam war damals in LA, wo das Album früher veröffentlich wurde als in Detroit, wo der Rest der Gruppe lebte und rief sie mitten in der Nacht an um ihr sagen, dass sie keine Credits bekommen haben. Was in diesem Fall für die Gruppe schwer wog, da sie die kompletten Vocal Arrangement für das Album vorgenommen hatten.
Auf die Frage, wie sie auf den Namen Brandye gekommen sind, sagt Donna, „ich weiß, dass wir eines Abends im United Sound Studio waren und einige Ideen für Namen hatten. Als wir das erste Mal zusammen kamen hatten wir den Namen Joy, aber auch irgendeinem Grund hat uns dieser Name nicht so gefallen. Als wir noch über die Namen grübelten kam Bootsy Collins rein, der Teil der Parliament/Funkadelic war, und wir fragten ihn welcher Name ihm am besten gefallen würde. Bootsy sagte „I like Brandye“ und so war unser Name geboren.
Wenn sie an die Aufnahmen mit Millie Jackson denkt sagt sie immer, dass sie es kaum abwarten konnte mit Millie zu arbeiten.
Ihre Tracks waren musikalisch gesehen immer sehr gut und es hat riesen Spaß gemacht mit ihr zu arbeiten. Sie hat uns sehr viel Freiheit gelassen, wenn es um die Arrangements der Backing Vocals ging. Body Movements ist einer meiner Lieblinssongs, den wir mit ihr aufgenommen haben.
Brandye ist ebenfalls auf dem Live Album „Live and Uncensored“ von Millies aus dem Jahr 1979 zu hören. Dazu meint Donna, „wir waren nicht mir ihr auf der Bühne. Ich denke sie war nicht ganz zufrieden mit den Backing Vocals und sie haben unsere Vocals dann im Studio nachträglich eingespielt“. Zu den Aufnahmen des James Brown Albums, für das sie nach LA eingeflogen wurden, sagt Donna, „James war nicht anwesend während wir aufgenommen wurden, aber er liebte die Backing Vocal so sehr, dass er uns mit auf Tour nehmen und uns die Brownetts nennen wollte.“
Sowohl Donna als auch Pam haben beide mit Aretha gearbeitet, aber erst nachdem Cynthia weggezogen ist.
Ein Highlight in der Zusammenarbeit mit Aretha war der Soundtrack zum Film Malcom X.
Als besondere Erinnerungen mit Aretha war ein Auftritt im Madison Square Garden bei den Democratic Convention, es war zu dem Zeitpunkt als Bill Clinton Präsident wurde.
Als Aretha Franklin in Detroit eine Aufnahme Session hatte, habe ich meinen Einsatz verpasst, weil ich so hingerissen von Aretha Franklin Vocals war. Ich konnte es einfach nicht glauben, dass ich hinter der First Lady of Soul stand. Aretha Franklin ist einer der wenigen Künstlerinnen, mit denen wir gearbeitet haben, die genau wusste was sie wollte und wie wir zu klingen hatten.
Zu Ronn Matlock ( Love City ) sagt sie, „er ist brillant, er ist sehr ruhig aber von dem Moment an, an dem sie die Tracks haben laufen lassen und wir seine Stimme gehört haben, dachte ich nur, Wow. Ich denke es ist sehr schade, dass seine Platten in den Staaten nie die Aufmerksam bekommen haben, die sie verdient hätten. Er ist ein großartiger Künstler und Songschreiber.
Kurz vor den Aufnahmen zu Crossover haben wir unseren ersten Vertrag für ein eigenes Album unterschrieben und wir waren nicht vertraut mit dem ganzen Prozess. Brad Shapiro kam nach Detroit mit einem ganzen Stapel Kassetten und brachte uns einige Songs, die seiner Meinung nach gut zu uns passen würden. Brad kannte uns als Background Sänger aber nicht als Main Act. Er hat auch nie unsere Show gesehen und wir mussten aus diesem Material wählen.
Der Zeitplan war sehr knapp, auch der Zeitpunkt, für den die Session angesetzt war stand schon fest und das Studio war gebucht. Keiner der Songs, die er uns vorgelegt hat traf wirklich unseren Style bzw. passte zu uns. Das heißt wir mussten das Material passend zu unserem Style machen, aber keiner der Songs wäre Material gewesen, welches wir selbst für uns gewählt hätten. Das heißt du bekommst endlich die Chance ein eigenes Album zu machen und hast dann Material mit dem du nicht wirklich glücklich bist. Was ungewöhnlich war, war, dass Brad uns nicht, nachdem wir Songs ausgesucht hatten, die Demos da gelassen hat um uns mit dem Material vertraut zu machen. Er nahm das Material wieder mit und sagte uns „ich möchte nicht, dass ihr so vertraut mit den Songs werdet, ich will dass ihr spontan seid wenn wir die Songs aufnehmen“.
Als wir in Nashville für die Aufnahmen gelandet sind haben wir auf der Fahrt zum Studio (Muscle Shoals) die Songs auf einem Kassetten Recorder gehört. So glücklich wir über den Umstand eines eigenen Albums waren, so unglücklich waren wir über das Material bzw. fanden es unpassend.
Über die Jahre ist das Album aber irgendwie mit uns verwachsen.
Mein Lieblingssong von allen Songs, die wir als Main Act gemacht haben, ist Rhythm of Love und wir haben erst vor kurzem erfahren, das der Songs in einigen Ländern ein Hit war. Wir überlegen sogar den Song neu aufzunehmen. Bei unseren Shows kommt der Song in einer Uptempo Version immer sehr gut an, er ist quasi das Highlight unserer Show.
Meine Tochter hat uns vor einiger Zeit ins Studio mitgenommen, sie ist selbst Songwriter und wir hoffen bald neues Material veröffentlichen zu können. Ihr Ehemann ist ein 5 facher Grammy Award Gewinner und er sah unsere Show in Las Vegas und war total begeistert. Das ist natürlich Musik in unsere Ohren. Er ist ein sehr bekannter Songwriter und wir hoffen, dass er etwas für Brandye schreiben wird.
Dass es kein Follow up zu Crossover gab erklärt Donna wie folgt, „Wir hatten einen Vertrag mit TK Records, ein Disco Lable, wir waren aber keine Disco Gruppe. Sie haben unser Album leider nicht so promoted wie wir es uns erhofft hatten. Und kurz bevor unser Album veröffentlicht wurde kam „Ring my Bell“ aus unserem Lable raus, was ein Monsterhit seinerzeit war. Die komplette Aufmerksamkeit des Labels galt neben KC and the Sunshine Band dann Anita Ward.
Im Jahr darauf zog Cynthia nach Kalifornien und der Moment ist einfach nicht mehr gekommen ein Follow up zu machen.
Letztes Jahr wollten wir nochmal wissen, ob wir es noch haben und es war großartig zu sehen, dass alles immer noch da war.
Ich liebe es mit den anderen zu arbeiten, wir kennen uns, wir sind wie Schwestern, es gab nie Streit und das soll in dem Business schon etwas heißen.
Auf die Frage welcher ihr Lieblingssong ist von den allen Songs die sie je aufgenommen hat, sagt Donna, „diese Frage kann ich nicht beantworten. Es waren ja mehr wie 4000 Songs, die wir aufgenommen haben. Ich mag einige, weil die Backing Vocals gut sind, andere mag ich, weil der komplette Song toll ist. Es ist einfach sehr schwierig. Als wir Disco Lady aufgenommen haben, der erste Song der jemals Platin erreicht hat, meinten wir zu David Shapiro du hast deinen Verstand verloren, shake it up shake it down, wir mochten diesen Teil einfach nicht und was passierte, es wurde einer der größten Hits der 70er Jahre.
Und dann hast du die Ronn Matlock Songs, die keine Hits waren und die Vocals sind einfach großartig. Also, wenn du mich so fragst zurzeit ist es „I can`t forget about you baby“ von Ronn.
Gibt es eine besondere Person oder eine Art Mentor den sie erwähnt haben will, dazu meint Donna, „Weißt du, die meiste Zeit haben wir die Vocals eingesungen und den Künstler nicht getroffen, da dieser seinen Teil schon eingesungen hat. Wir hatten nie viel Kontakt zu den Sängern, es waren unglaubliche Talente, die wie wir gerade auch am Anfang ihrer Karriere gestanden haben.
Wir haben eine Show mit Bob Hope gemacht und waren nicht so begeistert, er gehörte einer anderen Generation an und sprach auch eine andere Zielgruppe an. Aber als wir ihn dann kennengelernt haben änderte das unsere Meinung, er war so freundlich und hat und uns mit einer Umarmung begrüßt und in seine Garderobe eingeladen. Es war einfach großartig, dass ein Superstar wie er so einen Einfluss auf uns hatte.
Wir nahmen sein Angebot an nach der Show in seiner Garderobe vorbeizukommen. Aber da waren so viele Menschen, die alle einen sehr wichtigen Eindruck gemacht haben, da wollten wir ihn nicht stören. Er sah uns aber aus dem Augenwinkel und begrüßte uns herzlich. Er war wirklich freundlich.
Meine schönste Erinnerung rückblickend ist es mit den anderen auf Tour zu sein. Cynthia und ich waren Roommates im Collage, und wir haben diese Zeit einfach etwas verlängert. Es ist schön mit Menschen unterwegs zu sein mit denen du dich gut verstehst. Aber ganz ehrlich, ich bin sehr aufgeregt was gerade passiert, nach all den Jahren erinnern sich die Menschen noch an uns. Wir haben zwar viel Backing Vocals gemacht aber eben nur ein einziges Album als Main Act. Wir haben jetzt mehr Selbstvertrauen, unsere besten Zeiten liegen vor uns. Man sagt im Business immer, man ist so gut wie seine letzten Platte und ich denke unser großer Hit wird noch kommen.